31.05.2021
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Bernhard Richter berichtet von Friedrich dem Weisen und dem Annaburger Denkmal.

Friedrich der Weise, Herrscher-Diplomat und Humanist des Mittelalters

Friedrich der III., auch Friedrich der Weise genannt, herrschte von 1486 bis 1525 als Kurfürst von Sachsen. Er wurde am 17.1.1463 in Torgau in Schloss Hartenfels geboren und starb am 5.5.1525 in Lochau, dem heutigen Annaburg. Ein Mensch, der eng mit unserer Heimat verbunden war. Er war ein Mann des friedlichen Ausgleichs und hielt sein Herrschaftsgebiet in seiner Regierungszeit aus allen kriegerischen Verwicklungen heraus. Ende April 2021 jährt sich zum 500sten Mal der folgenschwere Reichstag zu Worms, bei dem Luther in Acht und Bann gelegt wurde, weil er seine Lehre nicht widerrufen wollte. Das bedeutete, niemand durfte ihm helfen oder Unterkunft gewähren. Er war vogelfrei. Seine Schriften wurden verboten und verbrannt. Hinter den Kulissen verhandelte Friedrich vermutlich mit dem Kaiser. Dann verließ er den Reichstag und wies seine Räte an, Luther auf der Fahrt von Worms nach Wittenberg gefangen zu nehmen und auf die Wartburg bei Eisenach in Schutzhaft zu setzen. Dort wird Luther als Junker Jörg die Bibel ins Deutsche übersetzen. An dieser Stelle muss daran erinnert werden, dass es nicht das erste Mal war, dass der Kurfürst Luther durch einen mutigen Alleingang vor Schlimmeren bewahrt hat.

In der Annaburger Heide, im Dreiländereck zwischen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen steht ein Denkmal von Friedrich dem Weisen. Etwa einen Kilometer von Annaburg entfernt in nordwestlicher Richtung inmitten eines Ackerschlages, umgeben von einer Baumgruppe, unscheinbar und vergessen. Das Denkmal ist in schlechtem baulichen Zustand. Kanten- und Eckabbrüche sowie Schalenbildungen und Absandungen sowie die teilweise totale Verwitterung des Schriftzuges bis zur Unkenntlichkeit zeugen vom jahrzehntelangen Fehlen von Erhaltungsmaßnahmen. Friedrich der Weise, Retter der Reformation und Beschützer Martin Luthers, ein vorausschauender, kluger und mutiger Mann verdient, etwas mehr geachtet und geehrt zu werden. Ohne ihn hätte es die für die Welt so bedeutende Reformation nicht gegeben. Wollen wir mit Würde und Achtung sein Andenken in Ehren halten. Die vorangegangene Schilderung soll die Bedeutung Friedrichs hervorheben und Anlass sein, die Notwendigkeit der Restaurierung des Denkmals zu fordern. Zur Unterstützung und Sicherung der Finanzierung wird eine Spendenaktion geplant.

Bernhard Richter, Löhsten

„Initiativgruppe Restaurierung und Umsetzung des Denkmal Friedrich der Weise“

Kontakt: Tel.: 035363/265; Handy: 0171/8789668


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