08.10.2025
Gemeinsam angepackt in Döllingen
Einsatz für die Kirche im Dorf
„Unsere kleine Kirche ist der Mittelpunkt im Dorf“, sagt Andrea Haupt vom Gemeindekirchenrat. Und das ist in Döllingen keine Floskel, sondern spürbare Realität. Schon vor einigen Jahren, als über eine mögliche Entwidmung gesprochen wurde, war klar: Diese Kirche gehört zu uns. Und sie bleibt. Doch ein altes Haus braucht Zuwendung. Immer wieder gibt es etwas zu tun. „An einer Ecke wird gewerkelt, schon gibt’s die nächste Baustelle“, beschreibt Haupt schmunzelnd. Zuletzt war es der alte Anstrich unter der Empore, der Sorgen bereitete. Der Putz bröckelte und fiel Besucherinnen und Besuchern buchstäblich auf den Kopf. „Hier musste dringend etwas passieren“, so Haupt.
Erste Versuche, das Problem selbst in den Griff zu bekommen, verliefen wenig ermutigend. Doch Aufgeben war keine Option. Gemeinsam mit dem Baureferenten des Kirchenkreises wurde eine Lösung gesucht – und gefunden. Unter fachkundiger Aufsicht entstand ein Plan: Zunächst musste das lose Material sorgfältig entfernt werden, später soll – in Abstimmung mit dem Denkmalschutz – ein neuer Anstrich folgen. Doch bis dahin war viel Handarbeit gefragt. „Wir Frauen im Gemeindekirchenrat haben beraten, wie wir das Projekt angehen. Nach den Arbeiten braucht die Kirche eine gründliche Reinigung – das schaffen wir nicht allein“, erzählt Haupt. Schnell war klar: Es braucht Unterstützung aus dem Dorf. Ein Aufruf wurde geschrieben, der Ortsbeirat angesprochen, und die Resonanz ließ nicht lange auf sich warten. Am vergangenen Samstag trafen sich freiwillige Helferinnen und Helfer aus dem ganzen Ort – aus dem Dorfverein, dem Singekreis, der Nachbarschaft. Sie kamen gut gelaunt, brachten Zeit und Tatkraft mit, und für die Verpflegung war natürlich auch gesorgt. Es wurde gebürstet, gekratzt, gewischt – und viel gelacht. „Es ist schön zu sehen, wie viele mit anpacken, wenn’s drauf ankommt“, sagt Haupt dankbar. „Wir sind froh, in dieser Gemeinschaft zu sein.“
Die Döllinger Kirche zeigt sich nun wieder ein Stück gepflegter – und alle, die geholfen haben, dürfen stolz auf das Ergebnis sein. Wer selbst einen Blick in das kleine Gotteshaus werfen möchte, ist herzlich eingeladen: Am 19. Oktober um 9.15 Uhr findet der nächste Gottesdienst mit Taufe statt.
„Unsere Kirche ist nicht nur ein Gebäude“, sagt Andrea Haupt. „Sie ist ein Stück Zuhause. Und das spürt man, wenn man gemeinsam etwas für sie tut.“