21.06.2021
Und sie bedrohten ihn und lachten ihn aus..

Ein Beitrag von Cornelia Gebhardt, Religionslehrerin und Prädikantin aus Greiz

Ich erinnere mich an eine Episode aus der Grundschulzeit meiner Kinder: Die Kinder erzählten empört und erschüttert zu Hause, dass mehrere Mitschüler auf dem Pausenhof einen kleinen Jungen in die Ecke gedrängt hatten, ihn verhöhnten und schrien: „Du glaubst an Gott! Sag, dass du an Gott glaubst! Los, sag es, du Blödmann!“ Der Kleine sagte so was wie: „Ja“ und die Bedränger lachten ihn aus und bedrohten ihn. Andere Kinder rannten zu der aufsichtführenden Lehrerin. Es ist nicht überliefert, dass sie aktiv zu Gunsten des einzelnen kleinen Jungen eingriff. Die Kindergruppe zerstreute sich. Einige Eltern und die Ortspfarrerin versuchten vergeblich, die Mitarbeiter+innen der Schule zu Gesprächen über diesen Vorfall zu bewegen. Und das war nicht in der DDR, sondern danach.

Manchmal denke ich darüber nach, ob dieses Erlebnis den Jungen und seinen Glauben stärkte oder beschädigte. Fühlte er sich von Gott verletzt und verlassen? Oder wuchs sein Mut daran und er setzt sich heute noch für Jesus ein? Manchmal bete ich für ihn.