07.11.2022
Was der Nussbaum uns lehrt ...

Ein Beitrag von Frank Bahr.

Wenn Ihr Hund im Garten Walnüsse knacken will, nehmen Sie ihm die um Gottes Willen weg. Walnüsse enthalten fast immer unsichtbare für Menschen völlig harmlose aber für Hunde gefährliche Schimmelpilze. Nicht alles ist für jeden gut, lernen wir daraus. Gott hat eine vielfältige Welt eingerichtet. Jeder soll das Seine bekommen, nicht unbedingt alle alles.

Die Nuss ist ein traditionelles Symbol: Harte Schale und leckerer Kern zeigen die Mühe im Leben, durch die man zum Genuss kommt. Wer Nüsse selber schält, bekommt braune Finger: Im Leben muss man sich manchmal die Finger schmutzig machen, um zum Ziel zu kommen.

Unser Walnussbaum wirft dieses Jahr wieder reichlich mit Nüssen um sich. Wir hatten zwei Jahre lang vergebliches Warten, Ungeduld und Enttäuschung. Keine Mühe konnte daran etwas ändern. Es war nicht einmal klar, ob der Baum überhaupt wieder tragen würde. Wir stehen im Leben vor Gott mit Staunen, manchmal mit Rebellion, und sagen dann hoffentlich wieder: Dein Wille geschehe.

Unser Baum wirft mit Nüssen um aber auch mit welkem Laub. Herbst ist Zeit der Ernte und des Erfolges, aber auch der Vergänglichkeit und des Verabschiedens. Darum wird in dieser Jahreszeit der Verstorbenen gedacht, zu Allerheiligen und Allerseelen bei den Katholiken, bei den Evangelischen am Totensonntag.

Aber da ist doch ein großer Unterschied zum Überwintern der Natur und zum neuen Blühen im Frühjahr. Gott will uns Menschen zusammen mit Christus zum ewigen Leben auferwecken. Aus Erde und Asche will Gott uns zu sich rufen.

Eine ganze Reihe von Bildern kennt die Bibel für das ewige Leben: Der Himmel, die Stadt Gottes, das himmlische Jerusalem, der Garten Eden, das Paradies, das Haus mit vielen Wohnungen, das Hochzeitsmahl in Gottes Palast, der himmlische Chor.

Frank Bahr ist Pfarrer im Kirchenkreis Niederlausitz


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Frank Bahr web  Kirchenkreis Bad Liebenwerda