16.12.2022
Gedanken im Advent 2022

Ein Beitrag von Andreas Bechler

Ich kneife meine Augen zu und sehe auf der Wiese am Waldrand unseren Highlandbullen Ewan liegen. Es ist kalt. Der Wind pfeift. Er liegt im Schutz des Waldes. Über ihm strecken sich die Äste der alten Eichen wie ein Dach. Es ist ein Bild, was Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt. Gemütlich kaut er wieder. Hinter ihm geht die Morgensonne auf. Ihr Strahlen durchdringen den Nebel, der sich in der Nacht über alles gelegt hat. Irgendwie wird mir auf einmal warm ums Herz. Da kommen Zwei, eine Frau und ein Mann. Sie sind hastig unterwegs. Sind Sie auf der Flucht? Sie sind ganz in warme Decken und Tücher gehüllt. Plötzlich halten sie inne. Sie gehen direkt auf den großen Bullen zu. Ich staune. Die Zwei legen ihre Decken auf den Boden, ganz nah zu ihm. Sie nehmen Platz, legen sich an seinen warmen Körper. Jetzt sehe ich es. Da ist ja ein winziges Neugeborenes! Es schläft. In den Armen seiner Mutter liegt es warm und geborgen. Einer, der wie Jesus aussieht, legt seine Arme um Mutter und Kind. Ich öffne die Augen und mir wird bewußt. Ich kann jetzt entdecken, was mir in diesen Tagen Kraft zum Leben und Lieben schenkt. Jesus hat damals in einer Synagoge in der Tora-Rolle Hoffnungsworte des Propheten Jesaja für diese Welt gelesen, danach blickte er auf und sagte zu den Menschen: Hört diese Worte. Heute sind sie erfüllt! Schenke uns sensible Antennen für DEIN Handeln in unserer Zeit, damit wir das Nötige und Richtige tun - so werden wir gemeinsam auf der einen Erde überleben und Wege zum Frieden finden. Es ist DEIN besonderer Friede, der die ganze Schöpfung bis heute erfüllt. Andreas Bechler, Pfarrer Falkenberg Elster Falkenberg/Elster, den 15. Dezember 2022

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