12.05.2025
Ein Tag für die Kirche, die Menschen – und einen, der beides liebt
Ord. Prädikant Fred Renè Herrmann feierlich in Falkenberg eingeführt – Musik, Ökumene, Glaube und Begeisterung vereinten sich zu einem besonderen Fest
Es war nicht einfach nur ein Gottesdienst. Es war ein Ereignis. Eine Feier des Glaubens, der Ökumene, der Musik – und vor allem der Gemeinschaft. Am Sonntag, dem 11. Mai, wurde Ord. Prädikant Fred Renè Herrmann in der Jesus-Christus-Kirche in Falkenberg (Elster) feierlich in sein neues Amt als Mitarbeiter für die Evangelische Erwachsenenbildung, das Kirchenkreisarchiv und den pastoralen Dienst im Pfarrbereich Falkenberg-Rehfeld eingeführt. Die Atmosphäre war festlich, erwartungsvoll – und voller Wärme. Schon lange vor dem offiziellen Beginn füllte sich die Kirche mit Menschen aus allen Richtungen. Sie kamen nicht nur aus Falkenberg oder den umliegenden Gemeinden, nicht nur aus dem Kirchenkreis. Viele waren auch aus größerer Entfernung angereist – Wegbegleiter aus früheren Stationen, Kolleginnen und Kollegen, Freunde aus ökumenischen Projekten, Menschen, die sich von Fred Renè Herrmann schon lange inspiriert, begleitet oder einfach herzlich aufgenommen fühlen. Sie alle wollten dabei sein, als ein Mann eingeführt wurde, der wie kaum ein anderer für das steht, was Kirche im 21. Jahrhundert braucht: Nähe, Wärme, klare Worte und offene Türen.
Musik, die verbindet – Klänge, die tragen
Der Gottesdienst war geprägt von einer Vielfalt, die sich nicht nur in den Worten, sondern auch in der Musik zeigte: Die Orgel, gespielt von Christopher Lichtenstein, eröffnete feierlich. Der Chor der Neuapostolischen Gemeinde Falkenberg schenkte mit seinem Gesang Momente der Gänsehaut. Der Posaunenchor brachte die Klangkraft des Glaubens zum Klingen, und die Kantorei setzte mit ihrem feinsinnigen Gesang einen weiteren Glanzpunkt. Vier musikalische Gruppen – und jede davon mit einem eigenen Stil, einem eigenen Ton. Gemeinsam aber erzählten sie dieselbe Geschichte: Diese Einführung war mehr als ein Dienstbeginn. Sie war ein Fest des Miteinanders.
Ein Segen mit Signalwirkung
Superintendent Christof Enders fand in seiner Ansprache klare, ermutigende und zugleich tief berührende Worte. Die Einsegnung von Fred Renè Herrmann sei mehr als eine formale Handlung – sie sei Ausdruck eines Aufbruchs. „Mit Fred Renè Herrmann gehen wir neue Wege im Kirchenkreis“, sagte Enders. Es war nicht nur ein Lob, sondern ein Signal: Kirche darf, soll und muss sich bewegen – hin zu den Menschen, hinein in ihre Lebenswelten, hinein in die Gespräche, die Fragen, die Zweifel, die Hoffnungen. Besonders bewegend war der Moment, in dem nicht nur der Superintendent den Segen sprach, sondern auch zwei Frauen, die Fred Renè Herrmann auf sehr persönliche Weise verbunden sind: seine Nichte Constanze Atlas sowie Saskia Bugajowa.
Anschließend trat Fred Renè Herrmann selbst in die Kanzel – sichtlich bewegt, aber voller Dankbarkeit in der Stimme. Seine Predigt war keine im klassischen Sinne. Sie war ein Erzählen, ein Teilen. Offen sprach er über seinen langen Weg: über Umwege, Zweifel, Bestärkung und das Vertrauen, das ihm immer wieder entgegengebracht wurde – von Menschen, von Gott, von seiner Kirche. „Ich bin hier, weil ich getragen wurde – von Begegnungen, von Freundschaft, von Liebe“, sagte er. Er sprach nicht von 'Gemeindegliedern', sondern von Menschen, „mit denen ich Kirche bin“. Seine Worte waren ehrlich und kraftvoll. Immer wieder blickte er ins Kirchenschiff, suchte Blickkontakt. Man spürte: Hier steht keiner, der über andere spricht – hier steht einer, der mit den Menschen geht. Im Mittelpunkt der Predigt von Fred Renè Herrmann stand das Evangelium des Tages: das Gleichnis vom Weinstock und den Reben. Er griff das Bild auf und machte deutlich, wie sehr es für ihn persönlich, aber auch für das gemeinsame Leben in der Kirche spricht. „Wir alle sind Trauben an der einen Rebe“, sagte er. „Nicht für uns allein, sondern miteinander verbunden. Was der eine nicht tragen kann, trägt vielleicht der andere mit. Wer Fred Renè Herrmann kennt, weiß: Er lebt, was er sagt. Er spricht nicht über Menschen – er spricht mit ihnen. Er steht nicht über ihnen – sondern neben ihnen. Er begegnet den Menschen auf Augenhöhe, mit Respekt, mit echtem Interesse, mit einem offenen Ohr – und mit einem Herz, das sich nicht verschließt. Er lebt Ökumene nicht als Theorie, sondern als Haltung. Der regelmäßige Austausch mit der katholischen und neuapostolischen Gemeinde ist für ihn selbstverständlich. Das Gemeinsame steht für ihn immer vor dem Trennenden – weil es um die Menschen geht, nicht um Etiketten.
Diese Haltung fand ihren Ausdruck auch in den zahlreichen und bewegenden Grußworten: Vertreterinnen und Vertreter der katholischen Kirche und der neuapostolischen Gemeinde richteten persönliche, wertschätzende Worte an Fred Renè Herrmann. Ebenso sprachen der stellvertretende Bürgermeister von Falnkenberg (Elster) Gunter Gesper und der Landrat Christian Jaschinski. Sie alle hoben seine verbindende Art hervor, seine Leidenschaft, seine Fähigkeit, Menschen zu motivieren, mitzunehmen – und Horizonte zu weiten.
Ein Tag, der bleibt
Nach dem Gottesdienst ging das Fest weiter – ganz bodenständig und ganz nah dran an dem, was Fred Renè Herrmann wichtig ist: eine lebendige Gemeinschaft. Im Sportlerheim kamen Menschen aus ganz unterschiedlichen Kontexten zusammen, lachten, erzählten, aßen miteinander und blickten voller Freude auf das, was kommt. Es war eine Festrunde mit Herz. Und auch dort: Fred Renè Herrmann mittendrin. Nicht als Ehrengast, sondern als Gastgeber im Geist – zugewandt, ansprechbar, voller Energie. Die Einführung war ein starkes Zeichen: für eine Kirche, die nicht starr ist, sondern lebendig. Für ein Miteinander, das über Konfessionen hinausreicht. Für einen Glauben, der keine Angst vor der Welt hat, sondern sich mutig in sie hineinbegibt. Und für einen Mann, der mit Leib und Seele dabei ist.
Fred Renè Herrmann bringt nicht nur seine Fähigkeiten in den Dienst ein – er bringt sich selbst. Und das ist ein Geschenk, das weit über Falkenberg (Elster) hinausstrahlt.
Text: S. Bugajowa