03.07.2025
Ein Fest des Lichts und der Stimmen

Johannisfest in Döllingen bringt Gemeinden zusammen

Es war ein Sommertag, wie er besser nicht hätte sein können: strahlend, warm, lichtdurchflutet rund um die Döllinger Kirche. Ein Tag wie aus dem Bilderbuch. Und so kamen die Kirchengemeinden aus Döllingen, Plessa und Kahla wieder zusammen, um ihr gemeinsames Johannisfest zu feiern – mit Gottesdienst, Taufe, Musik, Begegnung und einem herzlichen Miteinander, das den ganzen Tag über spürbar war.

Den Auftakt bildete der festliche Gottesdienst in der voll besetzten Kirche. Menschen aus allen drei Gemeinden waren gekommen – vertraute Gesichter, neue Begegnungen, Alt und Jung, Schulter an Schulter auf den Bänken, vereint durch den Moment. Inmitten des Gottesdienstes stand ein besonderer Schritt: Bianca Greiner hatte sich entschieden, sich an diesem Tag taufen zu lassen – sichtbar bewegt und mit großem Ernst empfing sie das Wasser der Taufe, begleitet von ihrer Familie, Freunden und der Gemeinde. Musikalisch getragen wurde der Gottesdienst vom Chor Sing my Soul aus Radebeul. Mit klaren Stimmen, gefühlvollen Harmonien und einer bemerkenswerten Tiefe begleiteten sie die Liturgie. Die Musik schien die Kirche zu füllen und gleichzeitig Weite zu schaffen. Pfarrer Sven Schmidt nahm den Taufspruch Biancas auf – „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir“ – und betonte in seiner Predigt, wie Gott uns umgibt: nicht als feste Grenze, sondern als Raum aus Wärme, Licht und Geborgenheit.

Nach dem Gottesdienst war Zeit für Genuss und Begegnung: Ein großes Kuchen- und Kaffeebuffet wartete in der Gutsherrenloge der Kirche. Was die Gemeindeglieder der drei Orte an Vielfalt auf die Tische gebracht hatten, war beeindruckend. Teller wurden gefüllt, Gespräche wurden intensiver, das Fest verlagerte sich sanft vom Kirchenraum ins Freie. Währenddessen ging es im Schatten der Kirchenmauern fröhlich zu. Am Basteltisch malten, schnitten und klebten die Kinder mit Begeisterung, während Eltern und Großeltern sich austauschten, bekannte Gesichter entdeckten und neue Gespräche begannen. Doch damit war der Tag noch lange nicht zu Ende. Steffen Leidreiter lud mit seiner Posaune zum Konzert – und das traditionelle Chortreffen begann. Der Singekreis Döllingen und der Frauenchor Kahla brachten den Kirchraum begleitet durch Frank Werner erneut zum Klingen. Jede Stimme, jede Liedzeile war ein Zeichen dafür, wie sehr Musik verbindet – nicht nur zwischen Tönen, sondern auch zwischen Menschen. Trotz der sommerlichen Hitze hörten viele zu und ließen sich tragen. „So viel Licht – außen und innen“, sagte eine Besucherin später. Und tatsächlich – es war ein Fest, das sich nicht nur auf dem Kalender, sondern vor allem im Herzen einprägte. Als der Nachmittag langsam in den Abend überging, saßen noch viele beisammen. Im Schatten der Bäume, vor der Kirche, mit einem Glas Wasser oder einer Grillwurst in der Hand. Kinder spielten zwischen den Bänken, die Älteren tauschten Erinnerungen aus, und über allem lag das leise Gefühl: Hier ist etwas geglückt. Ein Johannisfest, das nicht laut war, sondern herzlich. Kein großes Programm, sondern viele kleine Gesten. Gelebte Gemeinschaft im Dorf und mit den beteiligten Kirchengemeinden und vielleicht war es genau das, was diesen Tag so besonders machte.

Fotos: Vielen Dank an René Teutsch & Susann Tilch


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Johannisfest 2025 in Döllingen  KK Bad Liebenwerda Johannisfest 2025 in Döllingen  KK Bad Liebenwerda Johannisfest 2025 in Döllingen  KK Bad Liebenwerda