09.09.2021
Sommerrüstzeit in Koßdorf

Rüstzeiten 2021

 

Trotz manch bangen Erwartungen mit einigem Hin und Her konnten wir dann doch zwei Rüstzeiten anbieten – wenn auch in kleinerem Rahmen.

1. Rüstzeit mit 19 behinderten Teilnehmern, 3 Betreuerinnen + Hund. Der machte diese Rüstzeit zu etwas ganz besonderen - Britta hatte wieder Aaron mitgebracht. Da unsere Teilnehmer ihn vom letzten Jahr kannten, waren sie begeistert!

Tagesablauf:

gegen 07.30 Uhr        Andacht für Mitarbeiter

gegen 08.00 Uhr        lustiges Wecker der Teilnehmer

gegen 09.00 Uhr        ausgiebiges Frühstück    Spaziergang, Spiel- und Bastelangebote

gegen 12.00 Uhr        leckeres Mittagessen      Mittagspause für persönliche Gestaltung  und Ruhe

gegen 15.00 Uhr        Kaffee und Kuchen         je nach Wetterlage verschiedene Angebote – meist Baden

gegen 18.00 Uhr        Abendessen anschl. Abendspaziergang     Ausklang des Tages mit „Brittas Lesestunde“

Höhepunkte waren unsere zwei Gottesdienst: zur Eröffnung mit Pf. Krause zum Thema „Schmetterlingsalphabeth“ und der Diakonische Nachmittag mit Pf. Seifert zum Thema „Salz und Licht“. Unsere Gruppe hatte dazu ein kleines Anspiel gestaltet. Sie zeigten, wie ein Geburtstageessen so ganz ohne Salz aussehen würde. Dazu die Predigt zwischen Salz und Fußball! Auch die Mühlberger Posaunenchor mit Unterstützung von Bläsern aus der Region begleiteten den Nachmittag musikalisch. Aus bekannten Gründen hielten sich die Gästeströme in Grenzen, aber viele gute Freundinnen und Freunde unserer Arbeit ließen es sich nicht nehmen zu kommen! Den Abschluss krönte Pf. Walther mit einem herrlichen Orgelkonzert.

In diesem Jahr wurde uns vom Diakonischen Werk ein Kleinbus zur Verfügung gestellt, was unsere Mobilität erheblich erhöhte. So konnten wir ohne Probleme gleich zu Beginn den so beliebten Einkaufsbummel nach Falkenberg machen. Das Mühlberger Trio erfreute uns mit ihrer Musik und ihrem Gesang. Statt einem Abschlussfest machten wir lieber einen Ausflug: Es ging nach Torgau zum Freizeitpark Hartenfels mit der Möglichkeit zum Mini-Golf, zum Trampolin-Springen und zum Nutzen der Sommerrodelbahn. Dort konnten wir uns richtig austoben und das taten wir auch. Besonders die Sommerrodelbahn hatte es unseren Urlaubern angetan. Der steile und anstrengende Aufstieg, wo man den Schlitten mitziehen musste, war kräftezehrend, aber die rasante Abfahrt entschädigte dafür. So gab es einige die ständig unterwegs waren und andere, die dieses Vergnügen nur ein paarmal nutzten und dann nur noch zuschauten. Pünktlich zum Mittagessen waren wir wieder in Koßdorf und anschießend nutzen wir die Mittagspause um uns auszuruhen. In dieser Pause bekamen wir lieben Besuch: unser ehemaliger Integrationsbeauftragte Herr Brückner besuchte uns mit der Landesbehindertenbeauftragten Frau Armbruster. Sie ließ sich aus der 45jährigen Geschichte unserer Arbeit berichten und besichtigte interessiert das Gelände. Leider mussten beide schon vor dem Kaffeetrinken abreisen. Nach einem letzten Baden für diesen Durchgang gingen wir in die Kirche zu einer Abschlussandacht mit einem Rückblick über die 14 Tage und Dankgebeten zu Gott für diese schönen Tage mit Dank auch an alle Mitarbeiter und Freunde, die diese Tage unterstützten und getragen haben. Der Abend verlief anders als sonst – nicht mit einer Abschlussdisco – sondern, wie von unseren Urlaubern gewünscht, mit einem gemütlichen Beieinander um den Feuerkorb. Dazu konnten wir Pf. Bechler gewinnen, der den Abend mit Gitarre, Flöte und gemeinsamen Singen ausklingen ließ.

Am Sonnabend war dann ein früheres Aufstehen angesagt, letztes Packen. Dem Küchen-, Haus- und Hof-Personal wurde mit selbstgebastelten Geschenken herzlich für ihren Einsatz bei uns gedankt. Nach einem schnellen Frühstück standen auch schon die ersten Pkws vorm Hoftor. Nach vielem Umärmeln und Danke sagen zogen alle wieder glücklich – manche auch wehmütig von dannen. Auch Brittas Hund Aaron beäugte das Treiben kritisch und wich Britta nicht von der Seite – aus Angst, sie könnte ihn vergessen.

2. Rüstzeit mit 12 behinderten Teilnehmern, 4 Betreuern und eine begleitende Mutter

Auch hier waren die beiden Gottesdienste Höhepunkte. Militärfpf. von Kymmel zum Thema Gebete für Mose und uns zum rechten Umgang mit Gott und dem Nächsten. Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken erschienen drei junge Musiker, die vorher zur Sommerkirche in Martinskirchen gespielt hatten und erfreuten uns mit einem kleinen Konzert. Zum Abschlussgottesdienst kam Pf. Schmidt aus Zittau und die Posaunenbläser aus unserer Region. Anhand von drei großen Papierherzen brachte er uns die Liebesgebote Jesu näher. Unsere Teilnehmer hatten ein kleines Anspiel eingeübt, dass eine Streitszene während des Frühstücks zeigte und wie einfach doch die Schlichtung sein kann. Dieser war der bestbesuchteste Gottesdienst der Rüstzeiten. Dank unserer fleissigen Küchenfrauen war aber auch das anschließende gemeinsame Kaffeetrinken kein Problem. Schnell wurden noch ein paar Tische mehr eingedeckt. Kantorin Dorothea Voigt rundete den Nachmittag mit einem kleinen Orgelkonzert ab.

Durch den Bus hatten wir auch in diesem Durchgang die Möglichkeiten zu kleinen Ausflügen – in der ersten Woche ging es zum Einkaufen nach Falkenberg und in den Kräutergarten Bönitz, zu dem uns das Ehepaar Wittig eingeladen hatte. Am Morgen dachten wir noch, dass der geplante Ausflug ins Wasser fallen würde. Aber nach dem Mittag hörte der Regen auf und die Sonne kam raus, so dass wir nach Bönitz starteten. Wir wurden verwöhnt mit Kaffee und Torte. Danach führte uns die Kräuterfrau durch den Garten und erklärte uns die verschiedenen Kräuterpflanzen. Bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten, gab es noch für jeden ein leckeres Eis. „Es war super“ war die einhellige Meinung! Trotz starkem Wind fuhren wir einen Tag zur Elbe nach Stehla und genossen frischgebackene Waffeln. Während in der ersten Woche noch warmes und sonniges Wetter überwiegte, wurde die zweite Woche sehr durchwachsen. Einen regenfreien Vormittag nutzten wir um nach Herzberg in den Tierpark zu fahren. Gemütlich spazierten wir durch den schön angelegten Park. Als wir uns auf den Rückweg machten, fing es an zu regnen – genau zum richtigen Zeitpunkt.

Als Abschluss kam noch mal das Mühlberger Trio zu uns und erfreute uns mit einem bunten musikalischen Programm. Bei der Abschlussandacht konnten wir noch einmal die zwei Wochen Revue passieren lassen. Und auch hier beendeten wir den letzten Abend mit gemeinsamen Singen und gemütlichem Sitzen um den Feuerkorb herum.

In beiden Durchgängen wurde wieder viel spazieren gegangen, gespielt und gebastelt. Besonders die Bienen aus Konservendosen und die selbstgestaltenden Stoffbeutel waren begehrt. Das sonnige Wetter lud die meiste Zeit zum Baden ein.

Seit 1977 – seit 45 Jahren laufen nun schon unsere Rüstzeiten – für uns ein Wunder! Dies ist nur mit Gottes Hilfe möglich – durch seinen Schutz und seine Bewahrung.

Und weil sich immer wieder ehrenamtlicher Mitarbeiter in Betreuung, Küche, Reinigung, Haus- und Hofdiensten bereit erklären diese Arbeit mit zu tragen. Oft haben wir die Erfahrung machen dürfen, dass wenn es irgendwo klemmt, sich helfende Hände finden, die kurzfristig einspringen. Nur so ist unsere Arbeit möglich. Nicht zu vergessen die fleißigen Frauen, die uns bei den Wäschebergen nach jedem Durchgang helfen, die fleißigen Kuchenbäcker, die Gartenbesitzer, die uns Obst und Gemüse bringen, der nette Koch, der uns einige Male mit Suppe versorgt hat, die Leute, die uns mit den verschiedenen Aktivitäten im Grundstück erfreuen oder Ausflüge ermöglichen und die vielen Spender, die uns finanziell unterstützen.

Vergelt´s Euch Gott!!!